WHV-Einsatz wird nicht mit Derbysieg belohnt

Wer am gestrigen Samstagabend nicht in der Nordfrost-Arena war, verpasste sicherlich eines der emotionalsten und leidenschaftlichsten Derbys zwischen dem WHV und OHV. Wille, Herz, Leidenschaft, Kampfgeist, Emotionen – all das zeigten beide Teams, wobei unser WHV mehrere Rückschläge verkraften musste. Trotzdem kämpften sich unsere Jungs immer wieder zurück ins Spiel, einzig das Happy End in Form von Punkten blieb ihnen auch im siebten Spiel verwehrt. Jedoch hätte man unseren WHV allein für den Einsatzwillen mit Punkten belohnen müssen, wo fünf Spieler über 60 Minuten durchspielten, alles gaben und auch deswegen von der Nordfrost-Arena gefeiert wurden.

Schon im Vorfeld musste der WHV den ersten Rückschlag verkraften, da Konstantin Madert (Geburt des zweiten Kindes) nicht im Kader stand und durch Tom Büttner ersetzt wurde. Positiv war hingegen, dass nach fünf Monaten Okke Dröge sein Comeback im WHV-Trikot gab.

Vor 1311 Zuschauern in einer durch beide Fanlager stimmungsvollen und hitzigen Nordfrost-Arena erwischten die Gäste den besseren Start. So gingen sie nicht nur per Kempa-Tor von Nerdin Vunic mit 0:1 in Führung (0:35), sondern bauten durch den starken Christopher Braun ihren Vorsprung auf drei Tore aus (0:3, 1:56). Zwar erzielte Josip Repusic das erste WHV-Tor zum 1:3 (2:44), aber auch in der Folge jubelte nur der Auricher Fanblock, da in einem schnellen Spiel der WHV den ein oder anderen Fehlwurf produzierte und in der Abwehr nicht gut stand. Diese Lücken nutzte immer wieder Rene Mihaljevic am Kreis, um den OHV-Vorsprung über 1:4 (2:56) und 3:6 (5:47) zu halten.

In der Folge konnte Aurich zudem Kevin Wendlandt in gute Wurfpositionen bringen, die selbiger mit einfachen Rückraumtoren nutzte. So wuchs der Vorsprung auf vier Tore an (4:8, 7:08 und 6:10, 9:56), ehe Christopher Braun die höchste Auricher Führung (5 Tore) beim 6:11 (11:28) erzielte, da auch Jakub Lefan keine Finger an die Auricher Würfe bekam.

Angetrieben von den WHV-Fans versuchten unsere Jungs weiterhin alles, kamen aber dank des guten Tom Frangen nur auf vier Tore (9:13, 14:40) heran – zumal der WHV nun den nächsten Rückschlag verkraften musste. Gleich in seiner ersten Aktion verletzte sich Niklas Kudraß und musste mit einem Muskelfaserriss die Partie fortan von der Seitenlinie verfolgen.

Jedoch sollte sich nun das Heft wenden, woran eine Person großen Anteil hatte: So hielt Jakub Lefan einen Siebenmeter von Axel Rämhed (15:37) plus den Auricher Nachwurf und brachte die Nordfrost-Arena zum Beben. Nicht nur war Jakub nun im Spiel, sondern auch die WHV-Abwehr stand besser und gewann Bälle. Im Angriff nutzte nun insbesondere eine Person diese Ballgewinne: Linus Otten tankte sich immer wieder durch die Auricher Abwehr und brachte zwischen der 19. und 22. Minute per Dreierpack unser Team wieder bis auf ein Tor heran (12:13, 22:35).

In dieser Phase musste Aurich den Ausfall von Robin Leunissen (Rückenverletzung) verkraften. Jonas Schweigart brachte die Nordfrost-Arena wiederum zum Toben, als er zum 13:13-Ausgleich traf (24:48). Das Spiel war wieder offen, und Duncan Postel brachte sogar unseren WHV kurzzeitig mit 15:14 in Führung (25:54). Bis zur Pause blieb die Partie eng, und der WHV hätte sogar mit einer Führung nach einem Treffer von Okke Dröge (17:16, 29:36) in die Kabine gehen können. Jedoch sorgte Kevin Wendlandt mit einem Rückraumtreffer drei Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit für den 17:17-Halbzeitstand.

Schon jetzt hatte das Derby alles, was man sich im Vorfeld vorgestellt hatte, aber es sollte in der zweiten Halbzeit noch dramatischer werden.

Auch den Beginn der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste besser. Pal Mervkovszki im OHV-Tor entschärfte WHV-Würfe, die vorne durch Christopher Braun und Strahinja Vucetic zu einer Drei-Tore-Führung genutzt wurden (18:21, 36:00). Unser Team kämpfte aber weiter, und Duncan Postel brachte den WHV wieder bis auf ein Tor heran (21:22, 39:59). Aurich konterte und zog wieder auf zwei Tore davon (22:24, 41:42), ehe der WHV den nächsten Rückschlag verkraften musste: Für eine leichte Gegnerberührung musste Jakub Toth mit der dritten Zeitstrafe und der damit verbundenen roten Karte das Feld verlassen.

Brach dieser weitere Rückschlag das Team? Nein! Unsere Jungs kämpften weiter, angetrieben von der Nordfrost-Arena, und kamen – auch dank Paraden von Jakub Lefan und einem Tor von Jan Bennet Behrends – wieder heran (24:25, 47:04).

Nun jedoch sollte eine Entscheidung großen Einfluss auf die weitere Partie nehmen: Nerdin Vunic rannte mit vier Schritten auf die WHV-Abwehr zu, sprang auf den sich leicht bewegenden Jan Bennet Behrends zu und blieb danach schreiend liegen. Nach kurzer Beratung zückten zum Entsetzen der Fans die Schiedsrichter die glatte rote Karte (49:06) und entschieden auf Siebenmeter. Strahinja Vucetic nahm sich den Ball, scheiterte an Jakub Lefan – und die Halle tobte.

Fortan stand die gesamte Nordfrost-Arena bei jedem WHV-Angriff, und Okke Dröge nutzte den Ballgewinn zum 25:25-Ausgleich (49:53). Der Jubel kannte zudem keine Grenzen, als Tom Frangen den WHV sogar per Siebenmeter zum 26:25 (50:35) in Führung brachte.

Was für eine Energieleistung unserer Jungs in einem auf neun Spieler zusammengeschrumpften Kader (auf der Bank saßen einsatzbereit Liam Vogt, Mislav Trninic und Tom Büttner). Beide Teams fighteten unter dem Jubel beider Fanlager in der Folge weiter, schenkten sich keinen Zentimeter Hallenboden – und Comebacker Okke Dröge war es vergönnt, den WHV noch zweimal in Führung zu bringen (27:26, 53:55 und 28:27, 55:10), wobei Aurich jeweils postwendend zum Ausgleich traf.

Die Halle hoffte auf ein Happy End, selbigem stand aber Pal Mervkovszki entgegen. Durch seine Paraden kam der OHV zu Ballgewinnen, und so zog – auch dank des breiteren Kaders – Aurich durch Kevin Wendlandt, Rene Mihaljevic und Nerdin Vunic entscheidend zum 28:31 (59:10) davon. Linus Otten sorgte dann 14 Sekunden vor dem Ende für den 29:31-Endstand, ehe in der Folge das Auricher Fanlager den Derbysieg ausgiebig feierte.

Zwar war eine kurze Enttäuschung im WHV-Fanlager da, diese wich aber schnell dem Stolz auf unsere Jungs. Natürlich schmerzt die Derbyniederlage, aber wenn man sieht, wie viele Rückschläge ein Team während eines Spiels verkraften kann, aber trotzdem alles gibt – sei es nach Krankheit (Jonas Schweigart) oder fünf Monaten Pause (Okke Dröge) – kann man nur den Hut ziehen. Vom Einsatz, Kampfgeist, Willen und Leidenschaft ist hier nicht der Tabellenletzte der 3. Liga Nord-West am Start.

Natürlich stehen die 0:14 Punkte und der schlechteste Saisonstart der letzten Jahre immer im Zusammenhang mit der Verletztenproblematik. Jedoch ist hier ein TEAM, das Rückschläge verkraftet, an sich glaubt und sich einfach nur in den nächsten Spielen mit Punkten belohnen muss!

In zwei Wochen geht es für unsere Jungs weiter, wenn man am 18. Oktober um 18:00 Uhr in der Nordfrost-Arena den VfL Fredenbeck empfängt. Hierbei kann der Fokus dann nur lauten:
„Alles geben für den ersten Heimsieg und die ersten Punkte der Saison!“

Ihr
Tobias Manick
WHV Fanclub Jade-Seals

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