Am gestrigen Samstagabend stand für unseren WHV das vierte Heimspiel auf dem Programm. Dabei platzte endlich der Knoten, und unseren Jungs gelang der erste Saisonsieg. Der WHV hatte die Partie lange Zeit im Griff, jedoch sollte es gegen Ende doch noch sehr nervenaufreibend und spannend werden.
Vor 913 Zuschauern erwischte der WHV einen Traumstart. Mit Neuzugang Jannes Hertlein im Innenblock und einem sofort im Spiel befindlichen Jakub Lefan im Tor stand die WHV-Abwehr sicher und ermöglichte Ballgewinne, die vorne in einem temporeichen Spiel eiskalt genutzt wurden. Insbesondere Jan Bennet Behrends nutzte seine Wurfchancen, und so zogen unsere Jungs mit vier Toren (5:1, 6:11) davon. Auch nach einer Fredenbecker Auszeit blieb der WHV tonangebend und baute den Vorsprung auf fünf Tore aus (6:1, 8:57). Fredenbeck verkürzte zwar leicht auf 7:3 (11:58), aber unser Team zog sofort wieder auf fünf Tore davon (8:3, 12:50).
Auch in den folgenden Minuten hielt der Fünf-Tore-Vorsprung über 10:5 (19:29), 13:8 (25:05) und 15:10 (26:23) an, da sich beide Teams den ein oder anderen technischen Fehler und Fehlwurf leisteten. Da sich einige Fehler ins WHV-Angriffsspiel einschlichen, kam der VfL etwas zurück ins Spiel und verkürzte bis zur Halbzeit auf 16:13. Nichtsdestotrotz hatte der WHV das Heft in der Hand und bot gerade in der Abwehr eine gute Leistung – auch dank Jannes Hertlein, der allein schon durch seine Größe beeindruckte und der Abwehr Kompaktheit verlieh. Dass es in der zweiten Halbzeit noch einmal eng werden sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt sicherlich keiner ahnen.
Auch den Beginn der zweiten Halbzeit erwischte der WHV perfekt. Weiterhin hielt Jakub Lefan stark hinter einer gut stehenden Abwehr, und vorne wurden die Ballgewinne weiterhin gut genutzt. Mit einem 4:0-Lauf zogen unsere Jungs auf sieben Tore davon (20:13, 35:29). Auch in der Folge diktierte der WHV das Spiel und ging sogar in der 39. Minute mit acht Toren (höchste Führung im Spiel) beim 22:14 in Führung. Fredenbeck versuchte weiterhin, im Spiel zu bleiben, und verkürzte leicht auf 22:16 (40:51), aber alles deutete auf die ersten Punkte der Saison hin.
Dann jedoch musste der WHV einen kurzfristigen Ausfall verkraften, da Jannes Hertlein nach einer Abwehraktion mit einer Platzwunde an der Stirn das Feld verlassen musste. Zwar ging der WHV nach einem Siebenmeter von Jonas Schweigart wieder mit acht Toren in Führung (24:16, 44:20), aber die zuvor stabile WHV-Abwehr offenbarte Lücken. Diese nutzte der VfL, um mit einem 0:3-Lauf auf 24:19 (46:42) zu verkürzen. Da sich nun auch der ein oder andere Fehlwurf plus technischer Fehler ins WHV-Spiel einschlich, kam Fredenbeck noch näher heran.
Mit einem 0:3-Lauf des VfL schmolz der WHV-Vorsprung auf drei Tore (25:22, 53:03) zusammen. Doch Mislav Trninic brachte den WHV mit einem blitzsauberen Tor von Rechtsaußen wieder mit vier Toren in Front (26:22, 53:28), ehe der WHV den nächsten Rückschlag verkraften musste. Erst bekam Okke Dröge eine Zwei-Minuten-Strafe (55:38), ehe zwanzig Sekunden später Duncan Postel nach einer Abwehraktion die direkte Rote Karte sah.
Der starke Pelle Fick nutzte den anschließenden Siebenmeter, um auf zwei Tore (26:24, 56:00) zu verkürzen und leitete eine heiße Schlussphase ein. Zum Glück stand nun wieder – mit dickem Pflaster auf der Stirn – Jannes Hertlein im Innenblock, und vorne sorgte Jan Bennet Behrends mit einem Rückraumhammer und seinem siebten Tor für die Drei-Tore-Führung (27:24, 56:59). Marten Franke konterte sofort zum 27:25 (57:29), ehe nun eine kleine Vorentscheidung fiel.
Okke Dröge bekam im Angriff einen Schlag ins Gesicht, und Lauro Strothmann erhielt hierfür folgerichtig die direkte Rote Karte (57:58). In Überzahl spielte man Jakub Toth frei, der am Kreis unter dem Jubel der tosenden Nordfrost-Arena zum 28:25 (58:14) traf. Die Halle stand, doch der VfL blieb dran und verkürzte dank Michel Sumfleth bis auf ein Tor (28:27, 58:59). Sollte die Partie noch kippen? Nein – denn man fand wiederum Jakub Toth frei am Kreis, und selbiger traf eiskalt zum 29:27 (59:25) mit anschließendem Jubel vor dem Fanblock. Der letzte VfL-Angriff verpuffte, und so jubelte die Nordfrost-Arena ausgelassen über den ersten Heimsieg, den ersten Sieg der Saison und die ersten beiden Punkte.
Mit der La-Ola-Welle bedankte sich das Team bei seinen Fans, und es bleibt zu hoffen, dass nun der Knoten geplatzt ist. Jannes Hertlein verleiht unserer Abwehr mehr Stabilität, und auch der Angriff zeigte gestern eine gute Leistung mit weniger Fehlern als zuletzt. Hierauf sollte unser WHV aufbauen und auch in den nun kommenden drei Auswärtsaufgaben hoffentlich weiter Punkte für die Aufholjagd sammeln.
Am nächsten Samstag geht es für unsere Jungs zum weitesten Auswärtsspiel der Saison, wenn man um 19:30 Uhr zur gastgebenden zweiten Mannschaft von Eintracht Hagen reist. Auch hier möchten unsere Jungs mit dem ersten Auswärtssieg und zwei Punkten im Gepäck die lange Rückfahrt an die Nordsee antreten.
Ihr
Tobias Manick
WHV Fanclub Jade-Seals