Das „Wunder“ von Anderten beschert WHV-Auswärtssieg

„Wunder gibt es immer wieder“ – dieses von Katja Ebstein gesungene Lied passt sehr gut zum gestrigen Auftritt des WHV in Anderten. So lagen unsere Jungs in der 49. Minute mit fünf Toren zurück, und wenig deutete auf einen Auswärtssieg hin. Jedoch führte eine denkwürdige Schlussphase zu einem glücklichen und knappen 26:27-Auswärtssieg, der auch aufgrund von 34 eigenen Fehlern doch eher als „Wunder“ bezeichnet werden muss.

Vor 210 Zuschauern, darunter insgesamt vier WHV-Fans, erwischte der WHV wie zuletzt einen guten Start. So erzielte gegen eine offensive Abwehr des TSV Duncan Postel das 0:1 (0:38), ehe Jonas Schweigart per Siebenmeter unser Team erstmals mit zwei Toren in Front brachte (1:3, 6:01). Einen großen Verdienst an der Führung hatte Konstantin Madert, der sofort mit Paraden im Spiel war. Jedoch hätte unser WHV viel höher führen müssen, da die Ballgewinne vorne im Angriff – bedingt durch Abspielfehler und Fehlwürfe – zu wenig genutzt wurden.

Die unmittelbare Folge daraus war, dass Anderten seinerseits ins Spiel fand und zum 4:4 (10:54) ausgleichen konnte. Aber der WHV fand sofort eine Antwort, ging wieder mit zwei Toren in Führung (5:7, 14:22) und hatte die Partie im Griff. Die zweite Zeitstrafe gegen Jannes Hertlein (15:29) brachte dann unsere Jungs etwas aus dem Tritt, da auch die Fehlerquote weiterhin zu hoch war. Mit einem 3:0-Lauf sorgte Sebastian Czok für die erste Führung der Gastgeber beim 8:7 (17:22), die nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Tom Frangen (17:59) durch den starken Luc Depping auf zwei Tore (9:7, 18:04) ausgebaut wurde.

Auch in den folgenden Minuten hielt der Vorsprung des TSV über 10:8 (19:25), 11:9 (20:31) und 12:10 (21:47) an – sehr zur Freude der Heimfans und zum Entsetzen bei uns im Gästeblock. Da sich auch in das Spiel von Anderten einige Fehler einschlichen, nutzten unsere Jungs selbige und konnten die Partie wieder ausgleichen (12:12, 25:43). Nach einem Treffer von Josip Repusic zum 13:13 (28:43) sah es nach einem ausgeglichenen Halbzeitstand aus, aber zwei schnelle Tore von Anderten standen selbigem entgegen. Bezeichnend dafür war das 15:13-Tor zum Halbzeitstand durch Sebastian Czok, das erst nach einem kapitalen Abspielfehler des WHV entstehen konnte.

Im Fanblock war die Enttäuschung groß über eine von vielen Fehlern geprägte erste Halbzeit des WHV, der sich gegen die offensive Abwehr von Anderten gerade aus dem Rückraum schwer tat. Da Konstantin Madert als Fels in der Brandung stand, war die Hoffnung groß, dass unser Team die Wende in der zweiten Halbzeit schaffen würde. Was dann folgen sollte, kostete nicht nur Nerven, sondern kann man als eine der verrücktesten Halbzeiten bezeichnen.


Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging Anderten zunächst mit drei Toren in Führung (16:13, 31:25), ehe eine Zeitstrafe gegen David Sauß (32:58) den WHV wieder zurückbrachte. So brachte Jonas Schweigart per Siebenmeter unser Team auf ein Tor heran (16:15, 34:26), was Anderten per Siebenmeter durch Luc Depping konterte (17:15). Da aber weiterhin Konstantin Madert stark hielt, erzielte Josip Repusic gegen eine nun 6:0-Abwehr von Anderten unter dem Jubel des Gästeblocks den 17:17-Ausgleichstreffer (36:24).

Unsere Jungs waren zurück, ehe das Spiel nun eine Wendung nahm. Im Angriff scheiterte der WHV immer wieder am gut haltenden Lasse Andresen, und Anderten nutzte die Ballgewinne eiskalt aus, um mit einem 4:0-Lauf auf 21:17 (41:53) davonzuziehen. Auch eine WHV-Auszeit brachte nur kurz Linderung, da Jan Bennet Behrends mit seinem einzigen Tor zwar auf 21:19 (44:05) verkürzte, der TSV aber sofort – begünstigt durch WHV-Fehler – auf 23:19 (45:47) durch Thiemo Labitzke davonzog.

Zwar sorgte Tom Frangen per Kempa-Tor zum 23:20 (46:52) für das schönste Tor des Spiels, Anderten behielt aber das Heft in der Hand und ging sogar in der 49. Minute mit fünf Toren in Führung (25:20, 48:46). Die Sporthalle Misburg tobte, und bei uns war die Hoffnung auf Auswärtspunkte auf dem Nullpunkt.

Nun jedoch steigerte sich die WHV-Abwehr und kam zu Ballgewinnen, die vorne genutzt wurden. Es kam wieder Hoffnung im Gästeblock auf. So verkürzte der WHV zunächst auf drei Tore (25:22) und nutzte dann eine Zeitstrafe gegen David Sauß (52:29) aus, um per Doppelschlag von Okke Dröge – nach einer starken Parade von Konstantin Madert – auf 25:24 (54:57) zu verkürzen.

Unter „Wilhelmshaven, Wilhelmshaven“-Rufen lag der Ausgleich in der Luft, aber Tom Frangen scheiterte zweimal per Tempogegenstoß an Lasse Andresen, und Duncan Postel musste nach einem vermeintlichen Fußspiel zwei Minuten auf die Bank (55:59). Thiemo Labitzke brachte Anderten wieder mit zwei Toren in Front (26:24, 56:58), ehe eine WHV-Auszeit (57:06) eine wilde Schlussphase einläutete.

Jannes Hertlein sorgte vom Kreis für das 26:25 (57:25), und nach einem Ballgewinn in der Abwehr brachte – unter Bedrängung – Tom Frangen unserem WHV den 26:26-Ausgleich (57:56). Waren doch Punkte möglich? Es sollte nun noch dramatischer werden.

Unserem Team gelang ein weiterer Ballgewinn, und vorne bekam Okke Dröge einen Gesichtstreffer, der mit einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Thiemo Labitzke geahndet wurde. Josip Repusic behielt frei von Rechtsaußen die Nerven und erzielte 52 Sekunden vor dem Ende unter großem Jubel die 26:27-Führung.

Anderten hatte den letzten Angriff, und weiterhin verteidigten unsere Jungs aufopferungsvoll. So bekam Anderten einen Freiwurf, und Duncan Postel wollte den Ball klauen – ehe ein Pfiff für Entsetzen im Gästeblock sorgte. Nach kurzer Beratung zogen die Schiedsrichter die direkte rote Karte und entschieden auf Siebenmeter für Anderten.

Unter „Konsti, Konsti!“-Rufen kam es sieben Sekunden vor dem Ende zum Duell zwischen Luc Depping und Konstantin Madert. Konstantin Madert krönte seine starke Leistung und hielt den Siebenmeter, und der WHV konnte den Abpraller behaupten. Die letzten Sekunden spielte man herunter, und dann gab es nur noch Entsetzen im Heimlager – und eine Jubeltraube um Konstantin Madert und vier feiernde Fans im Gästeblock.

Unter „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ und „Konsti! Konsti!“-Rufen wurden unsere Jungs für den glücklichen Sieg gefeiert und bedankten sich per La-Ola-Welle bei uns. „Man of the Match“ mit großem Abstand war am gestrigen Abend Konstantin Madert, der enormen Anteil an den beiden Punkten hatte. Es zeigt aber auch, wie verrückt Handball manchmal ist – und sicherlich wird dieser Auswärtssieg, auch mit einigen Nerven weniger, als „Wunder von Anderten“ in Erinnerung bleiben.

Am nächsten Samstag, den 08.11.2025, ist unser WHV wiederum auswärts gefordert, wenn man um 19:00 Uhr beim TV Bissendorf-Holte zu Gast ist. Sicherlich möchten unsere Jungs ihre Siegesserie dann auf 4:0 ausbauen.

Ihr
Tobias Manick
WHV-Fanclub Jade-Seals

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