Dramatik pur – WHV erkämpft sich Remis in Bissendorf

Wie verrückt eine letzte Minute in einem Handballspiel sein kann, zeigte der gestrige Auftritt unseres WHV in Bissendorf eindrucksvoll. Alles war zu diesem Zeitpunkt noch möglich – Auswärtssieg, Unentschieden oder Niederlage. Auf nervenaufreibende und dramatische Weise wurde es am Ende ein Unentschieden – aus Sicht des WHV ein gewonnener Punkt. Ein Punkt, der am Ende auch aufgrund des Kampfgeistes unserer Jungs verdient war, da sie sich erneut nach einem Fünf-Tore-Rückstand in die Partie zurückgekämpft haben. Für uns Fans kostete aber auch dieses Spiel wieder viele Nerven.

Vor 320 Zuschauern, darunter elf WHV-Fans, entwickelte sich in der von Beginn an stimmungsvollen und hitzigen Atmosphäre in der Sporthalle Werscher Straße (eine Tribünenseite, Zuschauer nicht durch Banden getrennt, in direkter Nähe zu Spielern und Feld) ein schnelles und intensives Spiel. Zwar gelang Jonas Schweigart das erste Tor der Partie (0:1, 2:49), doch Bissendorf konterte sofort und glich durch Fabian Rußwinkel zum 1:1 aus (4:26). In den folgenden Minuten ging der WHV zwar immer wieder in Führung, doch Bissendorf konterte angefeuert von den Fans und ihrem starken Kreisläufer Albert Brack. So blieb die von beiden Seiten fehlerbehaftete Partie über 2:2 (5:59), 4:4 (9:20) und 6:6 (12:15) ausgeglichen. Dieses lag auch an beiden Torhütern, denn sowohl Konstantin Madert im WHV-Tor als auch Fabian Ullrich im TV-Tor hielten stark.

Nach einem WHV-Fehlwurf brachte Dennis Bormann Bissendorf erstmals in Führung (7:6, 12:25), was Jubel bei den Heimfans auslöste. Doch das beeindruckte unsere Jungs wenig – der starke Tom Frangen sorgte sehr zu unserer Freude wieder für die Führung (7:8, 15:00). Bedingt durch weiterhin viele, auch freie Fehlwürfe des WHV, konnte der Vorsprung jedoch nicht ausgebaut werden. Die Partie blieb über 8:8 (15:28), 10:10 (19:03) und 12:12 (21:13) eng. Zwar nutzte unser Team zwei Ballgewinne, um dank Jannes Hertlein auf zwei Tore davonzuziehen (12:14, 22:06), doch Bissendorf konterte seinerseits – ein Beleg für das hohe Tempo der Begegnung. Nur 43 Sekunden benötigten die Gastgeber, um wieder auszugleichen (14:14, 22:49).

Angetrieben von den Fans kämpfte der TV weiter und ging erneut in Führung (16:15, 25:40), da auch Konstantin Madert oft von seiner Abwehr im Stich gelassen wurde. Dies nutzte insbesondere Benedikt Meyer mit leichten Rückraumtoren, der nach einem verworfenen Siebenmeter von Jonas Schweigart (28. Minute) Bissendorf erstmals mit zwei Toren in Front brachte (19:17, 29:19). Zudem war es ihm vergönnt, fünf Sekunden vor der Pause für den 20:18-Halbzeitstand zu sorgen – großer Jubel bei den Heimfans, leichtes Entsetzen bei uns. Unsere Jungs ließen zu viele Chancen liegen und produzierten zudem viele Abspielfehler. Doch auch die Gastgeber patzten, sodass man noch in Schlagdistanz blieb und im Gästeblock weiter Hoffnung auf Punkte herrschte – auch wenn es keine leichte Aufgabe werden sollte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit rückte Jakub Lefan zwischen die Pfosten, konnte aber die erste Drei-Tore-Führung von Bissendorf durch Benedikt Meyer (21:18, 31:54) nicht verhindern. Doch unser Team nutzte eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Albert Brack und kam wieder bis auf ein Tor heran (21:20, 33:14). Im kleinen WHV-Anhang brach großer Jubel aus, als Tom Frangen zum 22:22 (35:10) ausglich. Zwar konterte Bissendorf postwendend, doch der WHV war im Spiel, und erneut der starke Tom Frangen brachte beim 23:24 (38:15) die Führung zurück. Auch dank des guten Mislav Trninic hielt der knappe WHV-Vorsprung bis zum 25:26 (41:56), ehe die Partie wieder kippte.

Der weiterhin verbissen kämpfende TV glich nicht nur zum 26:26 (42:05) aus, sondern nutzte eine Zeitstrafe gegen Duncan Postel konsequent und zog dank Albert Brack mit 28:26 (44:17) etwas davon. Für die Gastgeber sollte es noch besser kommen, da nun Roman Behrenswerth im TV-Tor mit starken Paraden glänzte, während der WHV Abspielfehler produzierte. Diese Ballgewinne nutzte Dennis Bormann mit zwei Tempogegenstoßtoren und brachte Bissendorf mit vier Toren in Führung (31:27, 48:44). Die Folge: Auszeit WHV, tobende Heimfans und sorgenvolle Gesichter im WHV-Block.

Die Sorgen wuchsen, als der starke Christian Rußwinkel per Siebenmeter Bissendorf mit fünf Toren in Front brachte (32:27, 50:24). Sollte die Siegesserie ausgerechnet beim Tabellenletzten reißen? Unsere Jungs kämpften weiter – und insbesondere eine Person drückte dem Spiel nun ihren Stempel auf: Okke Dröge. Mit drei Toren in Folge brachte er den WHV wieder heran, wobei sein letztes Tor – spektakulär quer in der Luft per Dreher zum 33:30 (52:40) – unsere Hoffnung wieder aufleben ließ. Die WHV-Abwehr steigerte sich nun, und der zurückgekehrte Konstantin Madert hielt unter großem Jubel einen Siebenmeter gegen Christian Rußwinkel (53:14).

Okke Dröge verkürzte kurz darauf weiter (33:31), ehe Christian Rußwinkel vom Kreis Bissendorf wieder mit drei Toren in Front brachte. Dann wurde es dramatisch: Nach einem Griff in den Wurfarm von Okke Dröge sah Ignacy Bak die Rote Karte (55:25) – die ohnehin hitzige Atmosphäre kochte über. Tom Frangen blieb cool und sorgte per Siebenmeter für das 34:32 (55:30). Doch erneut war es Christian Rußwinkel, der die Gastgeber unter Standing Ovations in Führung hielt (57:11). Der WHV aber blieb ruhig.

Tom Frangen holte eine Zeitstrafe gegen Fabian Rußwinkel heraus und traf per Siebenmeter mit tollem Heber zum 35:33 (57:22). Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt: Nach einem Stürmerfoul des TV nutzte Jannes Hertlein den Ballgewinn zum 35:34 (58:03). Nach einem weiteren Ballgewinn des WHV unterlief Jonas Schweigart jedoch ein Stürmerfoul – und es folgte eine dramatische Schlussminute. Nach einer Bissendorfer Auszeit tankte sich Benedikt Meyer durch, traf ins WHV-Tor, doch die Schiedsrichter entschieden auf Schrittfehler. 20 Sekunden waren noch auf der Uhr. Ohne Okke Dröge blieb dem WHV dieser eine Angriff – und Jan Bennet Behrends nahm sich ein Herz: Vier Sekunden vor dem Ende traf er mit Torwartkontakt ins linke obere Eck zum 35:35-Endstand!

Die unmittelbaren Folgen: Enttäuschung und Beschimpfungen der Heimfans – und großer Jubel bei den elf mitgereisten WHV-Fans über diesen erkämpften Punkt. Unsere Jungs bedankten sich bei uns für die Unterstützung, und nach dem gemeinsamen Abklatschen endete ein dramatischer Handballabend.

Wie schon in Anderten zeigte unser WHV, dass man mit Wille, Herz und Kampfgeist vieles bewirken kann. All das ist am Ende der Lohn in Form von drei Punkten aus den letzten beiden Spielen. Somit bleibt der WHV auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und will am kommenden Samstag in der Nordfrost-Arena die Serie mit einem Derbysieg auf 5:0 ausbauen.

Am Samstag, den 15. November 2025, kommt es um 18:00 Uhr in der Nordfrost-Arena zum Spiel der Spiele:
Die Mutter aller Derbys steht an, wenn die HSG Varel zu Gast ist!
Unsere Jungs haben nach den zuletzt gezeigten Leistungen eine volle Halle verdient – also:
➡️ ALLE IN ROT – als rote Wand für unseren WHV!
Gemeinsam lautstark unterstützen bei der Mission Derbysieg!

Euer
Tobias Manick
WHV-Fanclub Jade Seals

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